Nachklang: Theaterstück „Die Anhörung“ von Jürgen Haase

Das Theaterstück „Die Anhörung“ in 10 Szenen von Jürgen Haase

Der Regisseur und Autor Jürgen Haase schuf aus der Buchvorlage „ Die Anhörung“ von Alexander Kobylinski ein Theaterstück in zehn Szenen.

Es ist eine Art „Lebensbeichte“ des Wolfgang Schnur. Hier stellen zwei deutsche Staaten das Umfeld dar. Zwei unterschiedliche Gesellschaftssysteme prallen aufeinander. „Die Anhörung“ ist ein einzigartiges Stück Zeitgeschichte, dass deutlich macht, wie eine Diktatur funktioniert

Im Mittelpunkt des Stücks stehen das Leben und der Verrat von Wolfgang Schnur. Als Rechtsanwalt hatte er im Umfeld der evangelischen Kirche in der DDR eine wichtige Rolle für die Opposition gespielt. In der Friedlichen Revolution wurde er für einige Monate zum Vorsitzenden des Demokratischen Aufbruchs gewählt. Er galt 1990 bereits als aussichtsreicher Kandidat für das Amt des ersten frei gewählten Ministerpräsidenten der DDR, bis seine jahrzehntelange Spitzeltätigkeit für die Staatssicherheit öffentlich wurde. Schnur verlor seine Ämter, 1993 wurde ihm wegen Parteiverrats und „Unwürdigkeit“ die Anwaltszulassung entzogen. Er zog sich aus der Öffentlichkeit zurück und starb 2016 in Wien.

Der Text von den Schauspielern Martin Schneider und Max Urlacher gelesen und gespielt.

AM 15.3. 2024 wurde das Theaterstück in Kooperation mit der Gedenkstätte Andreasstraße und dem Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED Diktatur Thüringens im Kubus der gedenkstätte aufgeführt.

Textauszug, Bundesstiftung für Wiederaufarbeutng der SED Diktatur