Wir als Verein Freiheit e.V. stellen uns hinter das Ukrainische Volk und dessen Kampf um Freiheit und Demokratie!
Wir verurteilen scharf die Aggression Russlands gegenüber dem souveränen Ukrainischen Staat.
Dazu Gedanken von Gabriele Stötzer Künstlerin und Schrifstellerin, Mitglied des Vorstandes von Freiheit e.V. aus Erfurt
Meine Worte zu diesem Krieg
Ich arbeite im Moment an meinem Buch der lange arm der stasi bei Spectorbooks Leipzig. Es ist ein Buch über die Wirkungsweise der Staatssicherheit in den 80er Jahren in der DDR, dargestellt an ihrem Vorgehen mit Menschen, die Künstler in Erfurt sind. Ich bin auch Künstlerin und man fragt sich - warum dieses politische Buch?
Es ist weil ich glaube. Glaube dass dieses Buch wichtig ist, unsere Gesellschaft interessanter, reicher und handhabbarer zu machen. Warum?
Weil die Geheimpolizei der DDR, die Stasi genannt wurde, von der russischen Geheimpolizei, dem KGB aufgebaut wurde. Und in dem Buch nachfühlbar aufgezeigt wird, wie so eine Geheimpolizei strukturiert ist und denkt. Und weil Putin in der Zeit von 1985 bis nach der Wende 1990 in Dresden gelebt und als KDB-Offizier gewirkt hat, ein echter Tschekist war und es immer noch ist.
Darum habe ich dieses Buch nie fallen gelassen, auch wenn Hindernisse und Geldnöte aufgetaucht sind: weil ich zeigen will, was die Stasi eigentlich will: eine Gesellschaft aufbauen, in der alle Menschen beaufsichtigt werden, ihre Gefühle, ihre Gedanken, ihre Handlungen kontrolliert werden. Die die kontrollierten Menschen gleichschaltet zu einer Masse die die Gesellschaft scheinbar beruhigt, weil sie aus ihnen Angstmenschen macht, die nicht nur sich, sondern auch andere beschneiden. Sie werden herausgerissen aus ihrem eigenen universellen Schöpfungsbereich in den reduzierten Funktionärsbereich einer strafenden staatlichen Obrigkeit, die sich wieder reduziert zu einem Zenit des totalen Herrschers über allem.
Was passiert in einem totalitären scheinbar gleichgerichteten Staat, der die kreativen Potenzen in allen Wissenschafts- und Lebensformen reduziert auf die Mechanik einer totalitären Begrifflichkeit, denen alles fehlerhaft scheinende entzogen wird: Gefühl, Intuition, Mitgefühl, Mitleid, Gemeinschaftlichkeit, Freundlichkeit, Freundschaft, Liebe. Alle unkontrollierbaren Bereiche werden ausgeschaltet oder mit ideologischem Inhalt infiltriert. So dass alles Individuelle alles Ungleiche alles was anders ist kriminalisiert wird. Ihnen wird die Existenzberechtigung genommen und das Recht und das Wunder ihrer Existenz- dieses andere wird außerhalb ihrer Ordnung gestellt: es wird zerstört und das einzige Gefühl das ihm zugestanden wird ist Leiden.
Aber was macht ein nach innen gleichgeschaltetes System in dem alles scheinbar funktioniert. Es überhebt und schwelgt die oberen in eine Meinung, das alles kontrollierbar ist. Das heißt Macht.
Macht macht alles möglich und erlaubt alles. Aber gleichgeschaltete Gefühle sind keine echten Gefühle sondern Funktionsmechanismen. Letztendlich produzieren sie - weil der Mensch ein universelles neugieriges offenes schöpferisches Wesen ist - Unterforderung und Langeweile.
Darum holt man sich ein anderes Ziel – im äußeren. Denn da sind ja immer wieder andere.
Und da ist Herr Putin, der Tschekist Putin, heute russischer Präsident, der gestern die Ukraine angegriffen hat und damit die Tore Europas aufgerissen hat.
Ich bin froh, das deutsche Schicksalsjahr 1989 mitgestaltet zu haben, als wir die Tschekisten und die russische Armee aus unserem Land vertrieben haben und die Demokratie erleben konnten. Demokratie ist Selbstbestimmung, aber auch erst einmal ein Selbst sein. Das Ich ist ein Lernprozeß.
Und da kommt mir die Idee - meint Putin nur die Ukraine oder geht seine Sehnsucht nach Herrschaft weiter. Weiter bis Dresden. Hat er den Schmach, Deutschland verlassen zu müssen, wo die Amerikaner die BRD Gebiete nie verlassen haben, je überwunden?
Gabriele Stötzer 25.02.22
© 2022 Gabriele Stötzer
© 2022 Fotomontage Lorenz Pagés Fotograf, Filmemacher