Nachklang: 35 Jahre Paneuropäisches Picknick bei Sopron/Ungarn

Am 19. August 1989 wurde von der ungarischen Demokratiebewegung das "Paneuropäische Picknick" bei Sopron organisiert. Dieses Fest an der österreichisch-ungarischen Grenze sollte ursprünglich die grenzüberschreitende Begegnung von Bürgern aus der Region ermöglichen und ein Zeichen für ein freies und friedliches Europa setzen. Die Schirmherrschaft übernahmen Imre Pozsgay und Otto von Habsburg. Etwa 700 Bürgern der DDR gelang über diesen Umweg die Flucht. Die darauffolgende Fluchtbewegung und die offizielle ungarische Grenzöffnung am 11. September 1989 trugen maßgeblich zum Untergang der SED-Diktatur und zum dominoartigen Zusammenbruch weiterer sozialistischer Staaten bei.

Anlässlich des 35. Jahrestages des Paneuropäischen Picknicks veranstalteten das Deutsch-Ungarische Jugendwerk und die Konrad-Adenauer-Stiftung eine dreitägige Sommerakademie. Für die etwa 70 Teilnehmer, hauptsächlich Jugendliche aus Ungarn und Deutschland, wurde ein umfangreiches Programm organisiert, das unter anderem Zeitzeugengespräche, eine Stadtbesichtigung, Workshops und einen Essaywettbewerb umfasste. Staatsminister Carsten Schneider hielt einen Impulsvortrag und stand anschließend für Fragen zur Verfügung. Die Stadt Sopron richtete die Gedenkveranstaltung am historischen Ort des ehemaligen "Eisernen Vorhangs" aus.

Mit der Teilnahme von Staatspräsident Tamás Sulyok und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (PDF der Rede) erhielten die Veranstaltungen und die geschichtsträchtige Grenzöffnung eine besondere Würdigung.