Die Gedenkstätte Frauengefängnis Hoheneck wurde am 22. September 2024 feierlich für den Besucherbetrieb eröffnet. Der Oberbürgermeister von Stollberg, Marcel Schmidt, hatte die Gäste im Innenhof des Gefängnisses begrüßt. Es sprachen Regina Labahn vom Frauenkreis der ehemaligen Hoheneckerinnen, Dr. Teresa Tammer, stellvertretende Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, sowie der Kurator der Ausstellung, Dr. Stefan Appelius.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte mit einer Rede (PDP-Download) die Gedenkstätte offiziell eröffnet. Dabei erinnerte er an das Leid von rund 8.000 Frauen, die zwischen 1950 und 1989 aus politischen Gründen inhaftiert waren. In der Gedenkstätte wurde eine Dauerausstellung zur politischen Strafjustiz und Verfolgung in der Deutschen Demokratischen Republik eingerichtet. Der Bundespräsident betonte, wie wichtig es sei, dass das Schicksal der Gefangenen des größten Frauengefängnisses der DDR in ganz Deutschland wahrgenommen und anerkannt werde. Viele der ehemaligen Insassinnen kämpften bis heute mit den Folgen ihrer Haft. Er erinnerte auch an die Frauen, die dort an Hunger, Krankheiten und Arbeitsunfällen starben oder sich das Leben nahmen.
Den ganzen Tag über wurden stündlich Führungen durch das Zellenhaus angeboten. Die Zeitzeuginnen Kerstin Seifarth, Dr. Ute Locke und Regina Labahn berichteten im Seminarraum von ihren Erlebnissen in Hoheneck. Ein besonderes Highlight war die neue Dauerausstellung, die vor Ort besichtigt werden konnte.
An diesem historischen Ort vermittelte die Gedenkstätte nun Wissen über den Hohenecker Strafvollzug, die Schicksale der Gefangenen und das System der politischen Verfolgung, insbesondere in der DDR. Die Gedenkstätte kann künftig von Mittwoch bis Samstag zwischen 10 und 18 Uhr nach vorheriger Anmeldung besucht werden. Diese Anmeldung war über die Website der Gedenkstätte oder per E-Mail möglich.